Adio Griechenland

Warm und wärmer bis viel zu heiss wird es uns hier, Zeit für den Aufbruch zum Schwarzen Meer nach Bulgarien. Eine bereits länger währende Pendenz mit den Rumänien-Fernzielen Donau Delta, sowie die Transfagarasan AlpenPassstrasse. Ihr wird nachgesagt, die schönste aller Hochalpinen Strassen zu sein. Vorerst weilen wir jedoch in Bulgarien und versuchen, uns mit dem Naturell der zumeist eher verschlossen auftretenden Menschen klar zu kommen. Offenes oder hilfsbereites Entgegenkommen stehen nicht an allererster Stelle bei ihnen, was wohl nicht zuletzt ihrer Geschichte zuzuschreiben ist. Die Natur dagegen zeigt sich uns in einer überaus üppig grünen Weise und einem Intaktsein, wie es in unseren westlichen Ländern kaum mehr zu finden ist. 

 

UNSERE Geschichte im “bulgarischen Busch" hat denn auch in tiefster Natur und Abgeschiedenheit stattgefunden. Dabei begann alles absolut unspektakulär auf einer bis 10t signalisierten Strasse von der wir wussten, dass wegen Holzschlag und möglicher Holztransporte Vorsicht geboten ist. Die Strasse ist zwar schmal, doch mit den vorhandenen Ausweichstellen ist das Kreuzen mit dem prompt schon entgegenkommenden LKW gut machbar. Nach den ersten ca. 15 km von total 35 nehmen jedoch Strassenqualität sowie die Breite massiv ab, infolge der in die Fahrbahn wachsenden Büsche, Äste und weiss der Geier noch alles. Doch immer die max. 10t Ausschilderung in Erinnerung gehen wir davon aus, dass es sich gerade um ein schlechtes Teilstück handelt - oder so! Wir kämpfen uns voran, Barni stutzt mit dem Swiss-Tool (statt Machete) Geäst und Gebüsch, während ich im Schritttempo folge! Wenden ist keine Option und es kann ja nur besser kommen…. Oder es kommt uns ein weiteres Lastfahrzeug entgegen und weit und breit keine Ausweichstelle. Wir befinden uns zwar im dichten schattigen Blätterwald und dennoch triefen wir vor Schwitzen. Die beiden Chauffeure sprechen natürlich fliessend englisch(!!!!!) wir verstehen jedoch sehr gut, was sie uns gestikulierend verständlich machen: kein Durchkommen mit unseren Fahrzeug-Massen und die Strasse mit tiefen Löchern. Eine Möglichkeit zum Wenden gäbe es weiter vorne. Ihr Bestreben ist es vor allen Dingen an uns vorbeizukommen, was denn auch mit Millimeterarbeit gelingt. Der Nachmittag zieht sich dahin und unser Vorankommen zum beschriebenen Wendeplatz erscheint uns mittlerweile aussichtslos bei dem extremen Buschwerk, das unser Haus bereits ziemlich “dekoriert” hat.

Wir sind definitiv angelangt am Point of MUST return! Also weist mich Barni mit den professionellen Handzeichen wie wir sie von den Fähreinweisern bestens kennen, rückwärts dieselbe Strasse zurück die wir gekommen sind. Den Platz, wo wir unser Fahrzeug endlich wieder in Vorwärts-Fahrtrichtung bringen können erreichen wir nach für mich gefühlten 10 km Rückwärtsfahrt (effektiv vermutlich 3-4) - es war eh die Längste für mich!! 

 

Diese Nacht wurde ganz klar zur Erholungsbedürftigsten - ever………