Wir verlassen Freiburg fast ein wenig wehmütig, dieses Städtchen hat es uns angetan mit seinem lieblichen Charakter, wir kommen bestimmt wieder. Bad Dürrheim ist unser nächstes Ziel, wo sich direkt beim Thermalbad Solemar ein grosser Stellplatz befindet. Unterwegs machen wir Halt um den Gastank und auch den Kühlschrank wieder zu füllen. Der Verkehr auf der B31 in Richtung Donaueschingen ist so intensiv wie der Regen der inzwischen eingesetzt hat. Wir dürfen uns allerdings nicht beklagen, denn das Wetter in den vergangenen Wochen war uns in jeder Hinsicht wohlgesinnt, darüber sind wir ernsthaft froh. In Bad Dürrheim eingetroffen dauert es so seine Zeit, bis der richtige Platz ausgewählt ist. Schliesslich will der Fernehsatellit sehen was er sehen muss und die WLAN-Abdeckung stösst auch an ihre Grenzen. Wir schaffen es und dem gemütlichen Abend steht nichts mehr im Weg, wenn man davon absieht, dass der Fernseher mal will und mal nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Stromzufuhr ist der Hauptfaktor, entweder Strom aus der Steckdose oder fernsehen und vom Solarstrom profitieren ..... Es bleibt stets spannend - manchmal auch ärgerlich, doch bald hat diese Geschichte hoffentlich ein Ende.

Wir stellen bald fest, dass Bad Dürrheim vor allem den Thermal-Badefreudigen vorbehalten ist. Ansonsten bietet der Ort keine Sehenswürdigkeiten, wir erkunden deshalb die Umgebung. Bei Sonnenschein zu Fuss nach Villingen mit seiner hübschen Altstadt, ein lohnenswerter Besuch. Der Weg führt vorbei am Salinensee und durch das zauberhafte Schwenninger Moos, eine einzigartige Naturlandschaft. Wäre nicht das braune, schlafende Bild der Landschaft, man würde eher an Frühling als an Januarzeit denken.

Unseren Gratiseintritt im Thermalbad ziehen wir selbstverständlich auch ein und lassen uns in den unterschiedlichen Badebecken von den Wasser- und Massagedüsen besprudeln (wie übrigens viele, viele andere Schweizer!). Unser Garantietermin in Ludwigshafen ist inzwischen näher gerückt und wir verschieben uns am 21. an den Bodensee bei nicht gar freundlichem Wetter. Von Schneegestöber bis Regengüsse ist alles im Angebot und wir freuen uns über unsere Aussichten auf südlichere Wetterstimmung.

Nach dem Reparaturtermin ist fast alles im Lot, ausser dass wir weiterhin mit der „müden“ Treppe leben müssen. Die Automatik schafft das Ein- und Ausfahren knapp mit der nötigen Unterstützung. Leider wurde der falsche Motor geliefert, ja wer kennt es nicht – der Arbeitseifer lässt grüssen. Dafür konnte der Fernseher ausgetauscht werden, denn das Problem war offenbar bekannt. Meine Backenofentür funktioniert ebenfalls wieder einwandfrei und dies ist für Frau ein wichtiger Faktor!! Also ab in den Süden, mit einem kurzen Stopp im Zürcher Oberland den familiäre Gründe nötig machen. Der Wetterbericht für die kommenden Tage verspricht einmal mehr starken Schneefall im Tessin. Für uns wird es endgültig Zeit. Am 29. fahren wir bei Sonnenschein los und erreichen Bellinzona bei absolut trockenen Strassen. Bald nach unserer Ankunft auf dem Stellplatz setzt allerdings das Schneetreiben ein. Wir sind gespannt auf die Weiterfahrt über den Monte Ceneri am nächsten Morgen. Alles läuft aber trotz Schneeregen recht gut.

 

Womit wir nicht gerechnet haben ist, dass sich die Stimmung je südlicher je winterlicher präsentiert, die Bilder sprechen für sich! Auf der Autostrada di Cisa die Richtung La Spezia über den Passo di Cisa (1039 m) führt sind die Verhältnisse ziemlich prekär, und wir bewegen uns inmitten des LKW-Konvois mit max. 40-50 kmh vorwärts. Gute Nerven sind gefragt und beruhigend ist, dass an vorderster Front Schneepflug und Salzwagen unterwegs sind. Nach Pontremoli macht sich wohl nicht nur bei uns Erleichterung breit, denn jetzt fällt NUR noch Regen. Wir sind froh, dass wir unser ursprünglich gesetztes Ziel dennoch erreichen und am Abend in Lucca auf dem Stellplatz ankommen. Die Altstadt wäre reich an historischen Bauwerken, leider fehlt es meistens an der nötigen Pflege. Gesamthaft wirkt der Ort eher trist und ausgestorben, denn das Touristentreiben findet bekanntlich nicht im Januar statt.