Auf Portugal folgt schon bald  Marokko

Wer uns kennt ahnt es bereits! Die Orte wo es Schönes zu sehen und zu erleben gibt und man sich recht heimisch fühlt, bereiten beim Verlassen immer wieder Mühe! So geht es uns exakt auch mit Lissabon bzw. dem Campingplatz, der schließlich so etwas wie die portugiesische Homebase für uns wurde.

Über die bereits vertraute Vasco da Gama Brücke rollen wir in Richtung Südosten, mit dem noch entfernten Ziel Marokko. Bis dahin gönnen wir uns noch ein wenig Zeit im Unteren Alentejo. Er ist mit seiner unendlichen Oliven- und Korkeichen-Landschaft ebenfalls unverkennbar. Alcacér do Sal im Abendlicht, der verträumte kleine Hafenort Porto Covo oder die Stadt Beja laden gradezu ein, unsere Abreise aus Portugal hinauszuzögern!!

Am Barragem (Stausee) da Tapade Grande liegt die einstige Minenstadt Mina de S. Domingos. Hier wurden bis 1966, während 108 Jahren insgesamt 25 Tonnen Gold, Kupfer, Zink und Silber abgebaut. Die absolut eindrückliche Minenlandschaft präsentiert sich uns vorteilhaft im Sonnenlicht.

Auf kurvenreichen, nicht gerade komfortablen Strassen fahren wir sozusagen durchs Niemandsland Richtung Castro Marim zur spanischen Grenze. Eukalyptusbäume säumen die Strassenränder, blühende Mandelbäume deuten auf den Frühling hin und auffallend viele Storchen-Horste (mitsamt Inhalt!) zieren die Leitungsmasten. Und ehe wir’s uns versehen, ist die Portugalzeit Geschichte.

 

Auf dem Weg zum schwarzen Kontinent bietet sich ein Halt in der andalusischen Hauptstadt Sevilla an, die wir erstaunlich belebt mit Touristen vorfinden. Anstatt der Pferdekutschenstadtrundfahrt, welche die Kutschenhalter intensiv anbieten, ziehen wir den Fussmarsch per Stadtplan vor. Beinahe frühlingshafte Temperaturen verwöhnen uns beim Stadtbummel und dem nicht ganz befriedigenden Imbiss.....  Unverständlich und gleichsam lästig empfinden wir die Bettelnden, die sich nicht scheuen, die Gäste in den Restaurants beim Essen zu belästigen. Ein Vorkommnis, das uns vor allem in Spanien auffällt.

Andalusien ist Spaniens Oliven-Anbaugebiet Nr. 1, denn 80% der spanischen Ernte stammt von hier. Bei der Fahrt durch die von

Olivenplantagen geprägte Landschaft, kommen uns kaum Zweifel an dieser Aussage.

 

An der Costa del Sol lösen die vollends überbauten Ferienorte Torremolinos, Marbella etc. keinerlei „super, hier bleiben wir Gefühle“ aus! Da sind wir glücklich über die Durchfahrt (fast) ohne Halt! Wir statten dem bescheideneren, nicht weniger beliebten Estepona unseren Besuch ab.

Kurz vor Algeciras verbringen wir in Los Barrios, auf dem grossen Parkplatz gegenüber dem Einkaufsmekka, die letzten Stunden vor dem Abenteuer. In der Reise-Agentur um die Ecke organisieren wir die Überfahrt von Algeciras nach Tanger Med. Um 10.00 Uhr nächsten Tags geht’s los und bedeutet um 09.00 Uhr das Einchecken am Hafen.

Auf der Hinfahrt planen wir auch das Auffüllen unsere Gasreserve mit ein. Ganz reibungslos kann man diese Auffüll-Aktion dann nicht nennen! Zeitlich sind wir zwar ganz dabei, nur existiert anscheinend die im Internet gefundene Repsol-Gastankstelle inzwischen nicht mehr? Super, ohne Gas nach Marokko geht gar nicht, denn die dortige Gasbeschaffung ist in unserem Fall eher kompliziert. Kein Internet zu haben vereinfacht die Situation nicht gerade, denn die Zeit drängt! Zum Glück gibt’s im Carrefour Supermarkt freies WIFI, also fahren wir zurück zu unserem Übernachtungsort. Geht doch, nächster Anlauf glückt und um 09.20 Uhr stellen wir uns als Letzte in die wartende Kolonne, die fast nur aus Womo’s besteht. Uff, nicht aufgeben gewinnt doch fast immer....

 

Entspannt bis geduldig können wir daraufhin die Zollformalitäten auf der Fähre und ca. eine Stunde später das Einreiseprozedere in Tanger Med hinnehmen! Eine Stunde haben wir eh gewonnen, denn in Marokko ticken die Uhren wie in Portugal nach der Greenwich-Zeit (aktuell -1 Std. zur CH).

Jedenfalls haben wir nach der Landung im Hafen von Tanger Med ausreichend Zeit, das Arbeitssystem (Kontrolle Fahrzeugpapiere) der Zöllner und Grenzpolizisten zu studieren!! Wir erraten es nicht, aber alle sind sie nett, freundlich und es herrscht keine Hektik!!

Die nervlichen Strapazen, auf die wir uns in Sachen Einreiseprozedur eingestellt haben, sind überraschenderweise vollkommen ausgeblieben.

Etwa 50 Km rollen wir schliesslich südwärts auf der komfortablen Autobahn bis zum Camping in Asilah. Die sanft hügelige und grüne weite Gegend lässt nicht in erster Linie auf Marokko schliessen.

 

Erstmals auf Erkundungstour im Hafenstädtchen und in der Medina (Altstadt), erwarten uns vielfältige Wahrnehmungen der fremden Kultur. Sie grenzen für Augen, Ohren und Nasen annähernd an Schwerarbeit. Bilder von unterschiedlichen Kapuzen- und Kopftuchtragenden, die strengeren oder angenehmen Düfte usw. sind indes noch gewöhnungsbedürftig...... Wir ARBEITEN daran!

 

Ja Afrika hat uns - und wir werden belohnt mit der Verwirklichung unserer Vorstellung im Vorfeld, die da mal war:

Tausch der unfreundlichen Winterzeit, gegen mehrheitlich blauen Himmel - frühlingshafte Temperaturen inklusive!