Wieder einmal bewahrheitet sich die bekannte Tatsache, dass die VORfreude am Längsten andauert. Die zwei Wochen in der Schweiz sind bei unserem dichten Programm nämlich nur so dahingesaust. Das Geniessen der einzelnen Momente ist uns dennoch durch und durch gelungen.
Zwar begrüsst uns Lissabon bei Ankunft am 10. Januar eher regnerisch, doch schon Tags darauf kann sich die Sonne nicht mehr zurückhalten! Überrascht stellen wir nach unserer Rückkehr fest, wie vertraut uns das Leben und die Umgebung hier vorkommen. An das Entschleunigen kann man/frau sich offenbar rasch gewöhnen...... Die immer noch milden Temperaturen von 16-17° erfreuen uns natürlich zusätzlich und wecken die Lust, die letzten Tage in Lissabon zu nutzen.
An Sehenswürdigkeiten mangelt es bekanntlich nicht: da ist etwa der Torre de Belém, Wehrturm und Wahrzeichen von Lissabon oder das weisse Denkmal, ebenfalls in Belém, das den Aufbruch der portugiesischen Entdecker versinnbildlicht.
In entgegen gesetzter Richtung erreicht man vom Campingplatz aus in ¾ Std. den Bahnhof Oriente per Bus. Die absolut ungewöhnlich, hochmoderne Umgebung versetzt uns völlig ins Staunen. Hier wurde für die Weltausstellung im Jahr 1998 am Ufer des Tejo der Park der Nationen gebaut. Das ehemalige Expogelände ist längst zum Symbol des neuen Lissabon geworden. Besuchermagnet Nummer 1 des Parkgeländes ist das gigantische Oceanàrio. Es handelt sich um eines der grössten Wasseraquarien Europas. Ob den unbeschreiblich beeindruckenden Naturwelten vergessen wir die Zeit vollständig. Etwas beschämend gestehen wir uns ein, uns nicht an die Weltausstellung 1998 in Lissabon zu erinnern!! Portugal scheint wirklich eher am Rande zu existieren – nicht nur auf der Europakarte..... Mindestens hat sich bei uns diese Wahrnehmung inzwischen endgültig verändert.
Vor Schluss unseres Lissabon-Aufenthalts wollen wir wenigstens einmal die gesamte Fahrstrecke in der Electrico Nr. 28 zurücklegen. Dies mit möglichst wenigen Fahrgästen zu schaffen, und dazu noch mit Sitzplatz ist nicht ganz einfach - gelingt uns aber heute. Die Nr. 28 ist eben schlicht DAS berühmte Transportmittel in der Stadt. Eine gute halbe Stunde dauert die Fahrt von der Praça Estrela bis zur Endstation Martim Moniz. Der wackere Oldie rattert mit uns quer auf und ab durch das Herzstück von Lissabon - ein Erlebnis, das einfach nicht ausgelassen werden darf!
Tja, morgen geht unsere Zeit hier zu Ende und das wahrhaftige Nomadenleben nimmt weiter seinen Lauf. Mit etwas Wehmut werden wir uns verabschieden und wissen gleichzeitig, dass eine Wiederholung so gut wie schon sicher ist.
Bis bald und kommt gut durch den Winter!