Von Danmark per 20-Minuten-Fähren-Hupf nach Sverige

Nur wenige Tage verbringen wir in Dänemark, auf dem Weg nach Schweden. Bald einmal stellen wir etwas beschämt fest, dass dieses Land für uns bisher absolut zu Unrecht eine Mauerblümchen-Rolle spielte. Die Dänen sind freundlich, offen, aufgestellt und nicht wenige sind auch der deutschen Sprache mächtig. Was die weiten, ebenen Landschaften betrifft, sie könnten ebenso gut in Holland sein.

 

Für Reisefreudige ist Kopenhagen für einen Städteflug wärmstens zu empfehlen. Für uns hat sich leider just an dem Tag Madame Sonne zurückgezogen. Selbst mit etwas Grauschleier im Gesicht hat uns diese moderne und lebhafte Stadt dennoch sehr imponiert und fasziniert. Sie hat übrigens ähnlich wie Amsterdam den Ruf, das Venedig des Nordens zu sein.

Von Helsingör, eine knappe Stunde von Kopenhagen, benötigt die Fähre gerademal zwanzig Minuten bis sie Helsingborg in Schweden erreicht. Im Halbstundentakt pendelt sie zwischen den beiden Ländern, ähnlich wie auf dem Zürichsee unsere Meilen-Horgen Verbindung! Die Zeit reicht uns exakt, um die wirklich letzten Dänenkronen in zwei Kaffees zu investieren, so was nennt sich CH-Präzision!!

 

Nun sind die Zugvögel im Norden angekommen und Marokko liegt sooo weit zurück. Das Gefühl von „andere Länder andere Sitten“ könnte spürbarer nicht sein.......

Freudig schnuppern wir Schwedenluft und beziehen für die zweite Übernachtung den Campingplatz in Hultsfred. Das kalkulierte Waschvorhaben muss ich dann leider vertagen, da sich die Waschmaschine gerade nicht wohlfühlt. Sie hat am Vortag Rauch von sich gegeben und wartet auf den Techniker, tja und hier sind wir nicht Marokko!

 

Bis zu unserem Besuch zum Mittsommerfest bei meinem Cousin und weiteren Verwandten in/um Uppsala, bleibt weiterhin der Weg unser Ziel. Mit einem Mal fühlen wir uns nach Dänemark direkt in Kanada! Wir fahren durch endlose Wälder und Laubwälder, es fehlen tatsächlich nur die Bären. Ein Schwede muss wohl kaum nach Kanada in Urlaub fliegen! Genauso gehört die Vielzahl an tiefblau schimmernden Seen zum Bild, das für Schweden so typisch ist.

Das Strassenverkehrsleben verläuft hier im Allgemeinen gesittet, ohne jegliche Hektik, Agressionen oder Drängeln. Sowohl für die PW’s wie die schweren Motorfahrzeuge gelten in Schweden dieselben Geschwindigkeiten, die erstaunlich genau auch eingehalten werden. Im Womo fühlt man sich dadurch selten bis nie als Hindernis im Gegenteil, ein Überholmanöver geschieht eher in umgekehrter Form: Schwer überholt Leicht!

 

Immer faszinierender wird auch die Nacht, die je nördlicher wir kommen, zunehmend bei relativ heiterem Himmel stattfindet. Damit ist das zeitweise ohrenbetäubende Möwengekreische mitunter bis nach Mitternacht zu vernehmen! Zumindest trifft dies bei einem Übernachtungsplatz am Hafen oder See zu.

 

Die Abendstimmungen bei Tag zu erleben, ganz ohne Stromverbrauch für das Licht, ist schon etwas ungewöhnlich und bleibt für uns unvergesslich.

 

In diesem Sinne gute Nacht und auf bald!