Algeciras - Costa del Sol - Granada und mehr

Erst einmal Durchatmen und staunen, wie geordnet doch alles ablaufen kann! Nach dem etwas chaotischen Marokko sind wir ganz gespannt auf unser Empfinden nach Ankunft in Spaniens Süden. Schliesslich sind wir ja noch immer weitab von den ganz heimischen Verhältnissen. Augenfällig sind schon mal die massiv weniger Fussgänger, und der Verkehr rollt auch flott in scheinbar ganz geordneten Bahnen!

 

Wenn wir schon da sind, wollen wir uns Gibraltar, das britische Überseegebiet an der Iberischen Südspitze kurz ansehen. Ohne Passkontrolle und das ganze Pipapo geht es natürlich nicht, und irgendwie kommt einem das schon etwas „spanisch“ vor. Doch spätestens beim Bezahlen, wenn die £ gefragt sind ist klar, dass wir uns auf englischem Hoheitsgebiet bewegen!

 

 

In Torre del Mar an der Costa del Sol (unweit von Malaga) gehen wir es während einer Woche ganz gemütlich an. Es wird gehaushaltet, der letzte Wüstensand aus den Ritzen geblasen oder was sonst noch so zum Wohlfühlgefühl dazu gehört. Einmal haben wir am Abend das Glück, vom Strand aus die vorbeiziehenden Delphine auf- und abtauchen zu sehen. Ein Schauspiel der besonderen Art, das Freude aufkommen lässt.

 

 

Granada (für uns!) die Perle Andalusiens bezaubert mit ihrem Charme. Pures Lebensgefühl wird von Jung und Alt vermittelt, und den Rest besorgt die Sonne. Der Besuch der überwältigenden Stadtburg Alhambra ist bei einem Aufenthalt in dieser Stadt ein absolutes Muss. Das Übermass an islamischer Kunst im maurischen Stil in den Nasrid-Palästen ist im Detail für den Besucher fast nicht zum Begreifen. In den zauberhaften Labyrinth Gärten und Parkanlagen könnte man sich ob ihrer Schönheit locker verlaufen oder vergessen. Die Alhambra ist denn auch die meistbesuchte Touristenattraktion Europas und gehört seit 1984 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

 

 

 

In kleinen Etappen ziehen wir als Zugvögel auf dem Landweg langsam nordwärts. Im Naturpark El Torcal bei Antequera auf 1200 m.ü.M. wollen wir uns diesmal einen Tag gönnen. Im Januar war dazu nicht der richtige Zeitpunkt. Auf dem Parkplatz beim Visitorcenter herrscht abends die absolute Ruhe, wenn die Touristenbusse und das Publikum das Feld geräumt haben. Beim Einnachten strolcht gar Meister Reineke vor unserem Womo herum und schaut neugierig durch die Gegend. Der nächtliche, überdeutliche Sternenhimmel mit Orion und dem grossen Wagen vermittelt uns schliesslich das vollkommene Freiheitsgefühl.

 

Die positive Bilanz über Spanien bezieht sich für uns primär auf die unendlich abwechslungsreiche Landschaft. Die Naturbilder überbieten sich immer wieder aufs Neue und bringen uns  zum Staunen. Irgendwie haben wir Spanien hauptsächlich nur mit Sonne, Strand und Meer in Verbindung gebracht. Was die Verständigung mit den Leuten betrifft wird es schon eher zur  Herausforderung, wenn man der spanischen Sprache nicht mächtig ist wie wir. Englisch ist leider nicht wirklich verbreitet, selbst in den touristischeren Orten nicht.

 

 

Auf dem Weg nach Norden fahren wir durch die unterschiedlichsten, vegetationsreichen Gegenden von Analusien und der Castilla de La Mancha. Da sind die unendlich zartgrünen Korn- und die sattgelben Rapsfelder, die bald darauf von den endlosen Weinrebenreihen abgelöst werden. Die südliche La Mancha mit dem Valdepenas ist effektiv Spaniens grösstes Weinbaugebiet. Bisher sind wir, wie vermutlich die Meisten der Ansicht gewesen, dass dies sicherlich das bekanntere Riojagebiet ist.

 

 

In Consuegra statten wir den ursprünglich 13 Windmühlen unseren Besuch ab. Elf davon blieben erhalten und stehen noch immer stolz in Reih und Glied auf der Krete, wo sie einst für den Mühlendienst erbaut wurden. Eine höchst eindrückliche Geschichte, die aus den Don Quijote-Erzählungen bekannt ist. Bereits aus der Ferne sind sie unschwer zu erkennen, obschon gerade an diesem Tag die Sonne beabsichtigt, uns einen Streich zu spielen. Und wieder einmal sind wir beeindruckt und fasziniert, wie zu jener Zeit mit einfachen Mitteln die Energienutzung geschickt angegangen wurde. Weshalb nur wird in der heutigen, modernen Zeit anmassend davon ausgegangen, dass das „Rad“ gerade eben neu erfunden wurde????

 

 

Mit Aranda de Douero (Provinz Burgos) in Kastilien-Leon haben wir bereits den Norden des Landes erreicht und nähern uns stetig dem Ziel Bilbao im Baskenland - aber davon später mehr. Somit haben sich für uns allerdings auch die ach so schön warmen Temperaturen vorläufig verabschiedet, doch der nächste Winter kommt bestimmt!!!

 

 

 

Bis dann, asta luego!