Unterdessen liegen intensive Wochen hinter uns und wir blicken bereits etwas entspannter auf die heftigen, umfassenden Kreta-Eindrücke zurück. Diese Art von Abenteuer wäre so nicht eigentlich auf der Wunschliste gewesen....
Zentral waren eindeutig und zweifellos die überaus schmerzhaften Minuten, Stunden, Tage und Nächte, die Barni durch die erlittene Rückenverletzung durchzustehen hatte (11. Brust- und 1. Lendenwirbel gebrochen). Unser Carthago-Boy hingegen hat das Desaster leider nicht überstanden - der grosse Wasserschaden hat zum Totalschaden geführt. Ein schmerzlicher Abschied, der durch die gesundheitlichen Umstände jedoch an Bedeutung verloren hat.
Dass das Geschehene gesamthaft dennoch unter einem guten Stern gestanden hat, davon sind wir bis heute überzeugt. Ohne unsere um die Ecke gelegene Pension Kakares von Astrid und Manolis hätten wir wohl „ziemlich alt“ ausgesehen. Bis Anfang Mai fühlten wir uns dort Zuhause, mit der hilfreichen Unterstützung immer in nächster Nähe wenn wir sie brauchten. Sie Beide waren es auch, die von ihrer Seite alles daran setzten, unser gestrandetes Haus vom Unglücksort zum Parkplatz ihrer Pension abzuschleppen.
Dies war quasi unerlässlich, um das Fahrzeug von der zum Strand führenden Strasse wegzubringen. Allfällige Vandalen Akte waren mit der damaligen Situation ebenfalls nicht auszuschliessen.
Diese knifflige Herausforderung hat schliesslich im 3. Anlauf doch noch funktioniert und war für uns wahrlich ein Geschenk. Denn über längere Zeit war auf den zerstörten Hauptstrassen an das Durchkommen für einen professionellen Abschleppdienst absolut nicht zu denken.
Die extremen Unwetter haben Kreta und ihre Bewohner ungewöhnlich hart getroffen. Fünfmal wurde der Ausnahmezustand verkündet. Leider sind die Menschen dort nicht wirklich versichert, so wie es für uns der Normalfall ist. Im Vergleich dazu sehen wir uns deshalb, bis auf Barni’s Verletzung die weiterhin nachhaltig ist, in jedem Fall auf der Glücksseite. Die Versicherung war zwar mit unseren Geschehnissen und der komplizierten Lage klar an ihre Grenzen gestossen. Doch gut Ding will meistens Weile (nebst guten Nerven) haben - und so war es auch diesmal!
Unseren aussortierten, gepackten, bereit gestellten Hausrat transportierten wir in eigener Regie in die Heimat. Sohnemann Manuel hat dazu seine Fäden für uns spielen lassen und das geeignete Fahrzeug organisiert. Dem Rückflug in die Schweiz Ende April folgten zwei Ruhetage, danach starteten wir mit dem Kleintransporter ins Zügelabenteuer nach Kreta zurück. Später war der Abschied, die endgültige Abreise von Plakias und das Verlassen der Insel mit einigem Herzschmerz verbunden......
Seitdem befinden wir uns in der Heimat und fühlen uns aktuell trotzdem (noch) heimatlos..... In Bälde sollte sich das jedoch ändern. Denn ohne irgendeine Ahnung, was die Winterzeit mit uns so vor hat, entschieden wir uns bereits letzten Herbst für ein neues Zuhause (mit Räder!). Somit sitzt die Krone hoffentlich demnächst wieder feste!